Man
kann sich ja ein buntes Allerlei über Nietzsche reimen oder
geschichtliches zusammenkleben, ändert aber nichts an seinem
Weitblick, seiner genialen Art zu schreiben. In
dem folgenden Gedankensplitter steckt schon so viel Vorahnung, da
wird einem schwindelig. So
denn..
Friedrich
Nietzsche Morgenröte1881 Am
Scheidewege. – Pfui! Ihr
wollt in ein System hinein, wo man entweder Rad sein muß, voll
und ganz, oder unter die Räder gerät! Wo
es sich von selber versteht, daß jeder das ist, wozu er von oben her
gemacht wird! Wo
man nicht einmal ahnt, wie man sich durch eine geflissentliche
Einordnung in solche Sitten ein für allemal als geringe Töpferware
der Natur bezeichnet hat, welche
andre verbrauchen und zerbrechen dürfen, ohne sich sehr dafür
verantwortlich zu fühlen; gleich
als ob man sagte: »an solcher Art, wie ich bin, wird es nie Mangel
geben:nehmt mich hin! OhneUmstände!«
Bin
schon in freudiger Erwartung. Wedle mit meinem imaginären Schwanz. Bald
kommen die neuen Anlieger. Bestimmt
sind sie ähnlich interessant wie ihre Vorgänger und bereichern den
Bezirk in ebenso wunderbarem Maße. Vielleicht
lassen sie den einzig verbliebenen Club im Kiez schließen, oder
sie schaffen es, mit eigener Drögheit, Bad Salzuflen oder Hannover hier
in Friedrichshain richtig neu aufblühen zu lassen. Muss
ich nich verstehen. Denke...denke schöner
wärs doch für einige hier - zu Hause. Endlich
wieder den Rasen im Vorgarten mit der Nagelschere schneiden. Unklar
was manch einer hier will, aber sie kommen gehäuft, oft
in SUVs. Abschieben
geht nich. Böse
Menschen behaupten, hier werden überteuerte Käfige für
Vollzeit-Kapitalisten gebaut...
Verkaufsschlagerparty
Liebe. Rote Rosen, Klischeemüll. Ich
beneide die echten Liebespaare. Will das natürlich auch haben. Selten
trifft man sie an. Freu mich/bin traurig, wenn ich so `ne
schöne Verbindung sehe. Wenn
ich die Liebe zwischen zwei Menschen spüre, könnt ich heulen. Manchmal
tue ich s auch. Als Mädchen darf man das ja. Kommt
aber selten vor , meistens sehe ich nur Zweckgemeinschaften. Lutsch
mir das, dann flutsch ich dir was anderes. Selbstbefriedigung
in schlechter Gesellschaft. Ödnis
at its best. Aber
wer `ne richtig tolle Blume schenken will... die
Lilie ist für mich der Orgasmus der Blumenwelt. Rosen
sind langweilig und stinken. ebenso
wie gemeine Menschen.
ist
ja bekanntlich schon die Hälfte des Ganzen oder
wie manch einer meint - das Ende. Wer
weiß. Schwierig ist er allemal. Deswegen
zu meiner eigenen Auflockerung erstmal ne kleine Story -über
20 Jahre alt. Einiges
davon kann ich noch sehr gut nachvollziehen, anderes
ist mir dagegen eher peinlich.
Ein
süßer Tag am Fließband Durch
mangelnde Selbstkontrolle fand ich mich eines Tages am Fließband einer
sogenannten Fabrik wieder. Ich
hatte nicht den blassesten Schimmer auf was ich mich da einlasse. Meine
Naivität, die überzuckerten Mädchenträume führten mich, wie
so oft, auf die falsche Fährte. Nach
einer Einarbeitungszeit von mehreren Minuten fiel mir auf, das
mit meinen Mitarbeitern etwas nicht stimmte. Mir
ist zwar bewusst, dass die meisten Menschen aus Schmalz und
einem Eimer Innereien (Seele genannt) bestehen, sie
ihr Glück aus sich ständig wiederholenden Phrasen beziehen, trotzdem
wurd`s mir dann zunehmend unheimlich.. Niemanden
dort schien die enorme Geräuschkulisse, die
Monotonie der Tätigkeit zu stören. Dazu
kamen Gespräche über tödliche Krankheiten, Eiterabszesse und was
man sich gleich auf`s Brötchen schmiert. Was
sollte ich tun, ein Schließfach suchen um dort Hirn,Hoffnungen und
Träume zu verstecken oder die Flucht ergreifen?! Ich
blieb, für einen ganzen langen Tag. Nachdem
ich eine Weile mit meinem Hirn verstecken spielte, entglitt
mir langsam die Kontrolle... Der
restliche Tag verlief glücklicherweise mehr oder weniger
besinnungslos. Es
muss wohl am späten Nachmittag gewesen sein, als ich mich auf dem
Fließband entleerte und mir beim Sprung von selbigem das Genick zu
brechen versuchte. Schließlich
verlor ich mitten in einem hitverdächtigen Amoklauf komplett das
Bewusstsein. Nicht
ohne Stolz blicke ich heute auf meinen einzigen Arbeitstag zurück.
....so
dacht ich also in den 90ern. Viel
hat sich bei mir nicht geändert. Das Arbeits-Thema grußelt nach wie
vor. Eher
absurd, altmodisch erscheint es mir, dass
man aus der 35, 38 wieder ne 4o Stunden-Woche gemacht hat. Selbst
das reicht aber nicht, es sollen Überstunden ohne Ende gemacht
werden, weil wir`s ja so nötig haben, in diesem Land der
offensichtlichen Freude und Glückseligkeit. Da kommt`s mir hoch. Wenn
man dafür arbeitet das es ne bessere Lebensqualität hier gibt, bin
ich dabei, nur müssen solche Tätigkeiten auch richtig honoriert
werden, da
steigt dann auch der Bock, sich anzustrengen. Ansonsten
ist s doch blosse Schikane. Sich
für diese Ungetüm eines Fortschritts einzusetzen, ach nöö Danke. Sollte
die vielgerühmte technologische Entwicklung nich dazu dienen,
das Mensch mehr Freiheit hat, für sich, seine Kinder? Das
Gegenteil ist der Fall, immer mehr für immer weniger Inhalt. So
das war`s. (Großkleinschreibekommafehler
sind absichtlich eingebaut...offensichtlich wegen der Authentizität..
)