Samstag, 30. April 2016

Die Arbeit, Ich und überhaupt

Mit der Porzellanfabrik fing alles an..

Teller stapeln, polieren, den guten, feinen Staub einatmen, die wunderschöne Geräuschkulisse dazu als Übermalung.

Kollegengespräche die mein Menschenbild nachhaltig prägten. Zuerst wurde ich zu zwei Damen in Kittelschürzen überwiesen, sie hatten sich aus hochgestapelten Plastekisten
ihre eigene Abteilung gebaut.
Sie mochten mich nich besonders.
Mein Pausenbrot durfte ich aber in ihrer Ruhezone 

zu mir nehmen.
Dabei konnte ich ihren Weisheiten lauschen.


Eine Melange aus  - Was saftet gerade aus welcher Bekannten und wie lange lebt sie noch und dem Rätselraten was wohl am Abend gekocht wird.
Dazu gab`s noch den  Kollegen, 

der nichts anderes tun sollte/wollte als  8 Stunden 
Teller aus einer Gussform zu nehmen und mir erzählte,
das er am Wochenende zusätzlich arbeiten geht 
"man will sich ja was leisten können!"
 

Hab damals immer die Klappe gehalten, 
intuitiv wohl auch richtig, helfen kann man da auch nicht.
Naja, was ich sagen will, 

Menschen sind schon sehr unterschiedlich. Das hab ich damals einsehen können.
Natürlich beendete ich diese Freakshow vorzeitig.
Wer der eigentliche Freak ist, lass ich mal offen.

Danach gabs so ca.20 andere Jobs, 

davon einer schicker als der andere.
Hab es also nicht gleich aufgegeben. 

Geht in Schland auch nich.
Wer Arbeit hasst und nicht mitspielt 

ist auf der gleichen Stufe mit Kim Jong-un.
 

Also weiter gings...
Mein Job bei der S-Bahn war auch sehr lehrreich. Unterirdischstes Gewänz mit 

-Ich bin nich rechts, aber..- Ambition.
Die Aufgabenstellung dort beinhaltete Lästern, Durchsagen machen , Sitzen und ab und an ne Fahrgastbetreuung

" Müssen sie Friedrichstrasse umsteigen, schön` Tag noch".
War auch wahnsinnig interessant.

Dann hab ich mal bei H&M gearbeitet.. in Hellersdorf.
Ich hab mir wohl immer mit Absicht Absurdistan ausgesucht.
Draußen der allerletzte rechte Mob, 

drinnen diese Verkäuferinnen 
(Wunder über Wunder, sie mochten mich nicht ) 
mit ihren Magerjogurts und den dazu passenden Gesprächen.
Den ganzen Tag rumstehen und freundlich schauen - grauslig.

Nie mehr will ich sowas.
Viele Arbeitsgeschichten hab ich noch auf Vorrat.

Aber nie mehr dazugehören will. 

Amen.

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